Frauen- und Männergesundheit

Dem Schlupflid wieder Luft verschaffen

Jahrelang ließ sich der Lidschatten problemlos auftragen, doch auf einmal gibt es Schwierigkeiten. Das Oberlid ist nach unten gesackt, lässt kaum noch einen Spalt zwischen Wimpernkranz und Augenhöhle. Schlupflider kommen mit zunehmendem Alter und sind manchmal auch genetisch bedingt.

25.04.2024
Mit dem Alter wird die Haut um die Augen schlaffer.   Foto: AdobeStock/goodluz Mit dem Alter wird die Haut um die Augen schlaffer. Foto: AdobeStock/goodluz
Foto: Alexander Sell

Dr. Clara Park
Radiologin
RNS Gemeinschaftspraxis
Wiesbaden



Wie bei fast allen Zeichen der Alterung taucht sie auch hier auf, die Frage: Wie geht das wieder weg? Schlupflider nehmen dem Auge das Strahlen, weil sie die Öffnung des Auges optisch verkleinern. Manchmal nicht nur optisch, sondern auch ganz praktisch. Dann kann sogar das Sehen eingeschränkt sein. Ist die Ursache genetisch, wurden Schlupflider schlichtweg geerbt. Ein ungesunder Lebenswandel kann ihre Entstehung beeinflussen. Nicht zuletzt sind sie häufig eine Folge erschlaffender Muskulatur, die mit zunehmendem Alter eintritt.
Genau hier setzen Schönheitsberaterinnen an, die im Netz mit zahlreichen Übungen aufwarten, um die Muskeln rund ums Auge zu stärken. Hanna Sacher ist eine von ihnen, die empfiehlt, die Bewegung des Auges zu trainieren, ohne dazu Stirn oder Augenbrauen zu nutzen. Christina Schmid empfiehlt neben gezielten Übungen, die die Partie rund ums Auge wieder kräftigen, den Gua Sha Stein. Damit sollen Hautschichten geglättet und angestaute Flüssigkeit zum Abfließen über die Lymphe angeregt werden.
Leiden Betroffene unter Sichteinschränkungen, hilft langfristig nur das Skalpell, sagt Dr. Indra Mertz, Fachärztin für plastische und ästhetische Chirurgie aus Berlin. Die Oberlidkorrektur, das Entfernen der Schlupflider, heißt im Fachjargon Blepharoplastik und dauert bei örtlicher Betäubung etwa 30 Minuten. Die auftretenden Schmerzen seien in der Regel gering und nach einer Woche sind laut Dr. Mertz so gut wie alle Tätigkeiten wieder möglich. Ist eine Sehbeeinträchtigung Ursache für den Eingriff, besteht sogar die Möglichkeit, dass die Krankenkassen die Kosten übernehmen. Betroffene sollten nachfragen.
Neben dem chirurgischen Eingriff ist häufig von einer Unterspritzung oder einer Laserbehandlung die Rede, wenn es um die Korrektur des Oberlides geht. Für ein längerfristiges Ergebnis seien beide Methoden jedoch ungeeignet, so Mertz. Der Schnitt mit dem Skalpell wird in der natürlichen Lidfalte gesetzt und ist deshalb später nahezu unsichtbar. Der Hautüberschuss wird hierbei entfernt. Nach dem Eingriff ist Ruhe geboten. Die entstehenden Blutergüsse rund um die Augen lassen sich nach ein paar Tagen gut mit Make up abdecken.

(ti)