Sport, Knochen und Gelenke

Armer „Mausarm“: So entlasten Sie richtig

Wer kann, sitzt seit Wochen und Monaten Corona-bedingt im Homeoffice. Doch hier hapert es meist an einer ergonomisch korrekten Ausstattung – mit negativen Folgen für Rücken, Arme und Hände.

12.06.2021
Den Händen eine Pause gönnen.  Foto: AdobeStock/WavebreakmediaMicro Den Händen eine Pause gönnen. Foto: AdobeStock/WavebreakmediaMicro

Viele Arbeitnehmer mussten in den zurückliegenden Monaten immer wieder am Ess- oder Küchentisch improvisieren. Höhenverstellbar sind die nicht. Und einen Bürostuhl haben auch die wenigsten. Das führt nicht nur zu den viel zitierten Rückenschmerzen, sondern auch zu einer besonderen Belastung der Hand. „Eine starke und schmerzfreie Hand braucht vielfältige Bewegung, gerade bei der Arbeit am Computer. Die Auswirkungen der stereotypen Bewegungen werden oft unterschätzt und erste Symptome nicht ernst genommen“, sagt Prof. Dr. Dieter C. Wirtz, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU).

Überlastung und Stress

Wenn plötzlich der Arm streikt und jeder Klick mit der Computermaus Schmerzen verursacht, könnten solche Belastungen dahinterstecken. Sie sind Ausdruck ständig wiederkehrender Bewegungen. Das sogenannte „Repetitive-Strain-Injury-Syndrom“ (RSI-Syndrom) bezeichnet verschiedene Beschwerden im Bereich der Arme und Hände. Auch Rücken, Nacken und Schulter sind manchmal betroffen.
Treten die Schmerzen vorrangig im Unterarm auf, spricht man vom „Mausarm“. Er entsteht durch langes Arbeiten mit der Computermaus oder Tastatur, was zu einer Überlastung führt. Kommt dann noch Stress hinzu, verspannt sich die Hand weiter.

Wenn der Schmerz bleibt

Die Beschwerden äußern sich zuerst als leichtes Kribbeln bzw. Kraftverlust in Hand und Unterarm, anfangs nur zu spüren während der Arbeit mit der Computermaus und der Tastatur. Nach mehreren Monaten oder Jahren entwickeln sich Schmerzen, die trotz Entlastung anhalten und nur bei längeren Pausen, wie etwa im Urlaub, abklingen. Später schmerzt die Hand schon bei geringfügiger Belastung, z. B. wenn man eine Tasse Kaffee hält. „Bei vielen Patienten liegt jedoch keine Entzündung vor, sondern durch die chronische Überlastung wird das Sehnengewebe degeneriert und die Kollagenfasern werden geschädigt. Bleibt dann zu wenig Zeit für die Regeneration, wird kein Kollagen zum Ausgleich nachgebildet.“

Ergonomischer Arbeitsplatz

Eine stundenlange steife Haltung vor dem Bildschirm sollte man deshalb vermeiden. Neben regelmäßiger Bewegung hilft ein ergonomischer Arbeitsplatz. Eine Handauflage vor Tastatur und Maus entlastet die Hand. Aber auch eine gute Sitzhaltung trägt zur Entlastung des Arms bei. Hilfreich ist ebenfalls ein Bürostuhl mit höhenverstellbaren Armlehnen.
Extra-Tipp: Bei Arbeiten am Laptop eine externe Tastatur und Maus anschließen. (red)